Skip to main content

Was ist eigentlich Visual Commerce?.

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Diese Redewendung kennt (fast) jeder und spätestens mit dem Erfolg von Social Media-Plattformen wie Instagram, Pinterest und Co. hat die Bedeutung von Bildern im Internet noch einmal einen enormen Boost bekommen – oder könntest Du Dir etwa heutzutage noch einen Online-Shop ohne Bilder vorstellen? 

Ohne visuelle Unterstützung bekommst Du online Deine Ware nicht an den Mann bzw. an die Frau. Aber auch schlichte Produktbilder sind heute nicht mehr der letzte Schrei, um Konsumenten von einem Angebot zu überzeugen. Stattdessen ist „Visual Commerce“ der Schlüssel, um eine aufregende Umgebung zu schaffen, in der Verkäufer und Käufer miteinander interagieren können. Bei Visual Commerce werden überzeugende visuelle Inhalte eingesetzt, um das Kundenerlebnis zu verbessern.

Visuelle Botschaften werden vom Menschen leichter erfasst, schneller verarbeitet (60.000-mal schneller als reiner Text) und bleiben auch noch besser im Gedächtnis. Warum? Weil Menschen sich von ihren Sinneseindrücken leiten lassen. Je mehr Sinne – im Fall von Visual Commerce also das Sehen – Du mithilfe Deiner Marketingstrategie in Deiner Kundschaft ansprichst, desto mehr Emotionen weckst Du in ihnen. Und je mehr positive Gefühle mit einem Produkt assoziiert werden, desto eher wird es gekauft.

Immer mehr Marken, Unternehmen und Einzelhändler versuchen daher im Zeitalter der Digitalisierung, Kunden zum Kauf zu bewegen, indem sie hochwertige Bilder ihrer Produkte geschickt in ihrem E-Commerce-Auftritt einbauen. Natürlich immer mit einer Verknüpfung, um das dargestellte Produkt direkt zu kaufen – der Marketeer spricht in diesem Zusammenhang gerne von Call-to-Action. Im Rahmen der digitalen Customer Experience kann die Visualisierung auf mehreren Wegen erfolgen:

  1. Produktvisualisierung: Bevor ein Kunde aktiv wird und in ein Produkt investiert, möchte er sehen, was er kauft. 
  2. Hochwertige 3D-Visualisierung: Mit der Integration von 360 Grad Views erleben Interessenten Produkte in 3D und erhalten so zusätzliche Informationen, um sich das Produkt plastisch vorzustellen.
  3. Augmented Reality (AR): Der dritte Schritt ist die digitale Platzierung eines Produktes in eine beliebige Umgebung mittels Augmented Reality. So können User beispielsweise einen neuen Schrank in den eigenen vier Wänden betrachten und abschätzen, ob Größe und Stil tatsächlich passen.
  4. User-Generated Content: Eine weitere Option ist die Verwendung von Bildern, die von Kunden selbst erstellt wurden. Darüber hinaus weckt User-Generated Content Vertrauen und gibt dadurch ein weiteres Kaufargument.
  5. Visual Configuration: Viele Unternehmen nutzen mittlerweile auch spezielle Software zur visuellen Produktkonfiguration. Auf diese Weise können Kunden beispielsweise mit verschiedenen Farben oder Materialen herumspielen, während ihnen ein entsprechendes Bild des Produktes angezeigt wird.

Welche Methode für Dich und Dein Unternehmen die beste ist, hängt dabei vor allem von Deinem Angebot ab. Wahrscheinlich interessieren sich die wenigsten Menschen für die Farbe ihrer neuen Bohrmaschine, stattdessen wäre hier ein anschauliches Produktvideo angesagt, um die Vorfreude auf das nächste Heimwerker-Projekt zu erhöhen.

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie boomt der E-Commerce, weil viele Menschen die digitale Alternative zum Konsumieren mehr denn je zuvor für sich entdeckt haben. Und die Zukunft des E-Commerce heißt Visual Commerce, denn die neue Stufe der Bildsprache ermöglicht Unternehmen eine kundenzentrierte Produktpräsentation. So werden potenzielle Kunden noch stärker angesprochen und die Kundenbindung sowie das Vertrauen in das Unternehmen erhöht. Und das wirkt sich natürlich im Endeffekt auch positiv auf Absatz- und Umsatzzahlen aus, so dass Visual Commerce auch eine ökonomische Relevanz hat – Tendenz steigend!

Zum Abschluss noch etwas Unnützes Wissen: Am 17. Juli 1992 stellte der Kernphysiker Silvano de Gennaro das erste Foto ins Internet – auf der retuschierten Aufnahme im Gifu-Format war die Band Lest Horribles Cornettes zu bewundern.